Deutsche Meisterschaften 24-Stunden-Lauf: Friedemann Hecke holt Silber in seiner Altersklasse – Bedingungen grenzwertig

  08.08.2024
In Bottrop fand die Deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf unter denkbar ungünstigen Bedingen statt sein. Trotz großer Hitze und Gewitter erkämpfte sich Friedmann Hecke vom VfL Ostelsheim in seiner Altersklasse M60 die Silbermedaille.

Der Start erfolgte um 11 Uhr im Volkspark Batenbrock auf einer schnellen 843 Meter langen Runde. Friedemann Hecke hatte sich mit 13 langen Läufen zwischen 30 und 50 Kilometer sehr gut auf die Meisterschaft vorbereitet. Sohn Tobias betreute seinen Vater am offiziellen Verpflegungsstand, zusätzlich gab es noch zwei Wasserstellen. Im Laufe des Tages stiegen die Temperaturen bis zu 34 °, zudem herrschte eine schwer erträgliche Schwüle.

Unter diesen Umständen litten die Leistungen aller 143 Teilnehmer. Der Ostelsheimer arbeitete sich unter 90 Männern über die Positionen 24, 19, 17und 16 bis zur Halbzeit auf Platz 14 nach vorn. Er hatte inzwischen 115 Runden und etwa 97 Kilometer zurückgelegt. In der Altersklasse lag er ständig auf dem Bronzeplatz, obwohl sich die Platzierungen unter den ersten vier Athleten mehrfach änderten. Als dann um 21.30 Uhr ein heftiges Gewitter niederging pausierten viele Teilnehmer längere Zeit, nicht aber die Konkurrenten der M60. Zwar sorgten die tieferen Temperaturen von knapp 20° nun für angenehmere Temperaturen, die Belastung des Magens durch die große Flüssigkeitsaufnahme, zwang aber alle Teilnehmer in Heckes Leistungsbereich zum Wechsel zwischen Laufen und Gehen.

Große Freude herrschte bei Vater und Sohn, als um 2:47 Uhr erstmals Platz zwei auf dem Ergebnisbildschirm auftauchte. Ab 8:00 Uhr stiegen dann die Temperaturen wieder stark. Bei bis zu 28 ° hatte keiner der Medaillengewinner in der M60 noch die Kraft und die Motivation an der eindeutigen Platzierung noch etwas zu ändern. So drehten Jens-Uwe Brack (174,671 km),  Reiner Becherer (150,274 km) und Friedemann Hecke (154,530 km) zeitweise gemeinsam gehend ihre letzten Runden.

Das Ostelsheimer Urgestein ist nun seit 22 Jahren auf den Ultrastrecken zwischen 50 Kilometer und einem 6-Tage-Lauf erfolgreich unterwegs. Allerdings kann auch er nicht mehr an seine besten Zeiten anknüpfen, immerhin legte er 2008 als Sieger seines besten Rennens 233,825 km in Palermo zurück. Seinen Kampfgeist hat er aber im höheren Läuferalter noch immer nicht verloren. Wie schwierig die Bedingungen waren sieht man auch an den relativ bescheidenen Siegerleistungen der neuen Deutschen Meister Julia Jezek (196,385 km) und Norman Mascher-Aspensjö (223,150 km).

Günter Krehl